Gedanken zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft (11.02.)
Wir von tec.direct zählen uns als Managed Print Service Provider und IT-Händler zwar ganz sicher nicht zur Wissenschaft – auch wenn die IT-Branche eine „Wissenschaft für sich“ ist 😉 –, dennoch wollen wir den „Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ dazu nutzen, über Frauen in Tech-Berufen nachzudenken, denn Frauen sind in der IT-Branche mit einem Anteil von rund 17% immer noch stark unterrepräsentiert.
Lange Zeit galt die IT-Branche als reine Männerdomäne. Das war allerdings nicht immer so, obwohl Frauen bis ins 20. Jahrhundert hinein der Zugang zu Bildung und Hochschulausbildung erst verwehrt blieb und dann erschwert wurde. Zum Glück ist das (zumindest in den meisten Ländern) Geschichte!
Frauen und die Geschichte der IT
Der Entwicklungsprozess der Informatik begann im 19. Jahrhundert mit einer Frau(!), der britischen Mathematikerin Ada Lovelace. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs bis in die 1980er Jahre hinein galt Programmieren sogar als Frauenberuf. Bekanntheit erlangten zum Beispiel Hedy Lamarr und George Antheil 1942 mit einer Erfindung, die dem heutigen Bereich der Wireless Communications zugeordnet wird. Im Laufe der Zeit wurden die Erfolge vieler Frauen unter den Teppich gekehrt, Männer beanspruchten diesen gerne für sich.
Von wegen Fachkräftemangel
Der Frauenanteil in IT-Studiengängen liegt in Deutschland bei rund 25% – so hoch wie nie zuvor. Und dennoch ist da jede Menge Luft nach oben, bedenkt man, dass der generelle Frauenanteil unter Studierenden bei rund 50% liegt. Nur 38% der Frauen, die Informatik studiert haben, arbeiten laut Daten der National Science Foundation auch in diesem Bereich – verglichen mit 53% der Männer. Ein weiterer Aspekt ist, dass Frauen im Tech-Sektor deutlich seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden als männliche Bewerber (auf der Tech-Job-Plattform Honeypot.io betraf es rund 16% der Frauen, die eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erhielten, im Vergleich zu 84% der Männer). Und dann spricht man von Fachkräftemangel? Finde den Fehler.
Mädels, traut euch!
Es gibt keinen Grund, warum Frauen für IT-Berufe weniger geeignet sein sollten. Technisches Interesse sowie Interesse an Mathematik und logischem Denken sind von Vorteil (ja, liebe Männer, die ihr jetzt vielleicht schmunzelnd vor dem Bildschirm sitzt, das können Frauen tatsächlich genauso gut wie ihr!).
Es braucht mehr weibliche Vorbilder in IT-Berufen, damit Jüngere sich inspiriert und ermutigt fühlen, den Schritt in die Branche zu wagen. Auch auf Schul- und Hochschulebene sollten IT-Berufsbilder und mögliche technische Karrieren viel intensiver aufgezeigt werden. Offenheit für Frauen im Tech-Bereich wäre vonseiten der Chefetagen ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Technik ist bei Weitem nicht nur was für Jungs.
Die Arbeitswelt lebt und profitiert von der Vielfalt
Vielfalt in Unternehmen ist laut einem Bericht von 2020 von McKinsey ein Garant für bessere Leistung, höheres Mitarbeiter-Engagement und bessere Unternehmensbindung im Vergleich zu Unternehmen, die nicht auf Vielfalt und Integration setzen. Dabei wirkt sich Diversität (besonders in Führungsteams und im Management) auch positiv auf den Umsatz aus. Auch von weniger geradlinigen Karrieren können Unternehmen profitieren – Mitarbeiter müssen nicht immer von der Uni oder aus derselben Branche kommen. Quereinsteigern eine Chance zu geben, kann sich für Unternehmen auszahlen. Wer wirklich was erreichen will – und das gilt für beide Geschlechter und alle Berufsfelder gleichermaßen – ist bereit hart zu arbeiten und es zu schaffen.
Gender-Pay-Gap und Übergriffigkeiten vs. Chancengleichheit
Dass das Lohngefälle in Deutschland generell zu groß ist, wissen wir. Dass es so etwas gar nicht geben dürfte, wünschen wir. In IT-Berufen klafft die Schere noch weiter auseinander als im sonstigen Bundesdurchschnitt: Hier verdienen Frauen durchschnittlich 25% weniger als Männer – nein, sie bekommen weniger; verdient haben sie das nicht! Hier sollten Unternehmer deutlich nachbessern, denn mit welcher Begründung werden Frauen für gleiche Leistung schlechter bezahlt?
Vielleicht ist ein weiterer Grund, dass es bei männerdominierten Arbeitsplätzen häufiger zu sexueller Belästigung kommen kann; in verschiedenen Umfragen gaben Frauen dies mit bis zu 36% an. Bei Geschäftsbesprechungen werden Frauen zudem häufig von Männern überstimmt (1:2 bis 1:59). Selbst in Startups, die bekanntermaßen unkonventionelle Arbeitsumgebungen leben, haben es Frauen überwiegend schwer.
Lösung gesucht
Es sollte also ein gleichberechtigtes Arbeitsumfeld her, und zwar überall! Aber was braucht es dazu? Zunächst einmal auf Führungsebene ein klares Bekenntnis zu Inklusion, Vielfalt und Chancengleichheit. Aber eben auch das Engagement auf allen Ebenen.
Und ihr?
Wie seht ihr das mit Frauen in Tech-Berufen? Should-be oder No-go? Schreibt uns eure Meinung gern in die Kommentare, wir freuen uns auf regen Austausch mit euch!
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